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2. April 2002

Turniersport

Filed under: Allgemein — Florian @ 00:00

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Wenn die bunten Kugeln fliegen Paintball ist ein umstrittener Extremsport – Am Osterwochenende gibt es in Bitburg eines der größten europäischen Turniere Von unserem RedaktionsmitgliedALEXANDER HOUBENPaintball ist Action pur, wie die Spieler vom Redz Factory Team mit waghalsigen Sprüngen über die Deckung im vergangenen Jahr bei den „Diablo European Masters“ in St. Vith bewiesen.Foto: TV -Archiv/Alexander Houben BITBURG. Auf dem Bitburger Flugplatz steigt an Ostern eines der größten europäischen Paintball-Turniere. Trotz vieler neuer Freunde in jüngster Zeit steht der Sport immer noch in der Kritik. Paintballer haben es nicht leicht: ständig müssen sie sich und ihren Sport verteidigen. Ständig hören sie den Vorwurf, Paintball sei Gewalt verherrlichend, Paintballspieler dumpfe Militaristen, und nicht selten werden sie in eine rechtsextreme Ecke gestellt.Dabei sehen die Spieler das naturgemäß etwas anders. Für sie ist Paintball der einzige Extremsport, der im Team ausgeübt wird. Ein Spiel, das ein hohes Maß an Konzentration, Taktik und Teamgeist erfordert – und vor allem Spaß.Nicht selten treffen daher zwei Welten aufeinander, denn bei vielen Menschen ist der Begriff Paintball mit einem ganz bestimmten Klischee verbunden: Vermummte Gestalten, die in Tarnanzügen im Wald hocken und Krieg spielen. Das war vor allem früher, vor zehn bis 20 Jahren so. Damals nannte man das „Gotcha“, und das Ganze war ein meist illegales Spiel im Wald.In den USA spielen Familien mit KindernAus diesem Abenteuerspiel hat sich aber ein ernst zu nehmender Turniersport entwickelt. Denn Paintball wird von immer mehr Menschen gespielt. In den USA ist es die drittgrößte Freizeit-Sportart. Ganze Familien mit kleinen Kindern spielen dort an den Wochenenden.In Deutschland trifft das Spiel aber immer noch auf Vorurteile, die auch nur schwer aus dem Weg zu räumen sind. Vor allem die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern suchen nach Möglichkeiten, die Spielfelder zu schließen. Bundesweit gibt es rund 40 offizielle Spielfelder und geschätzte 45 000 Personen, die Paintball spielen. In einer offenen deutschen Liga spielen 100 Mannschaften. Paintball ist gesetzlich nicht verboten, für die Spielfelder gelten allerdings spezielle Sicherheitsauflagen. Die waffenähnlichen Markierer dürfen ab 18 Jahren erworben, aber nicht in der Öffentlichkeit mitgeführt werden. Sie fallen also nicht unter das Waffengesetz, auch die geplante Überarbeitung des Gesetzes berührt sie nicht.Beim Paintball treten in der Regel zwei Mannschaften (drei bis zehn Spieler) gegeneinander an. Das Spielfeld ist in der modernen Turniervariante in etwa so groß wie ein Fußballfeld. Die Mannschaften stehen sich an ihren Startpunkten gegenüber. Dort hängt auch jeweils eine „Flag“ (Fahne).Beim Spielmodus „Capture the Flag“ ist es nun das Ziel jeder Mannschaft, die gegnerische Fahne an sich zu nehmen und am eigenen Startpunkt aufzuhängen. Dafür gibt es die meisten Punkte im Spielverlauf. Natürlich wird jede Mannschaft versuchen, ihre eigene Flag zu verteidigen und bemüht sich daher, die gegnerischen Spieler aus dem Spiel zu nehmen, indem sie sie „markiert“. Dafür gibt es aber nur wenige Punkte pro Spieler. Das Reißen der gegnerischen Fahne ist wichtiger für den Punktestand. Damit ähnelt der Spielmodus dem alten Schulsport „Völkerball“ – nur mit größerer Reichweite.Dazu sind die Spieler mit waffenähnlichen „Markierern“ ausgerüstet, mit denen sie kleine Farbkugeln (Paintballs) verschießen können. Die Markierer sind in ihrer Funktionsweise Luftdruckwaffen, mit denen die Kugeln verschossen werden. Diese bestehen aus einer Gelatine-Hülle, gefüllt mit Kartoffelstärke und Lebensmittelfarbe. Beim Aufprall auf den Körper zerplatzen die Kugeln und hinterlassen einen bunten Fleck. Der Spieler ist markiert und scheidet aus dem Spiel aus. Auch dann, wenn nur ein Ausrüstungsgegenstand getroffen ist. Um sich vor Verletzungen zu schützen, sind Gesichtsmasken absolute Pflicht bei allen Spielen. Außerdem schützen Handschuhe, Hals- und Tiefschutz vor schmerzhaften Treffern.An diesem „Abschießen“ des Gegners stören sich die Gegner des Sports, nennen ihn daher Gewalt verherrlichend und Menschen verachtend – simuliertes Töten. Die Paintballer wollen sich aber gerade davon distanzieren. Sie nennen ihre Waffen „Markierer“ und vermeiden martialische oder militärische Ausdrucksweise.In der modernen Turniervariante von Paintball gibt es große, aufblasbare Deckungen auf den Spielfeldern, die eher an Sparkassen-Hüpfburgen erinnern, als an irgendein Kriegsspiel.Teure Ausrüstung gehört dazuDie Ausrüstung der Spieler ist High-Tech pur. Die teuersten elektronisch gesteuerten Markierer kosten bis zu 2000 Euro. Dazu kommt noch eine Menge an Zubehör.Die Turniere werden immer größer, immer bunter und populärer. Dort können sich die Zuschauer von der Harmlosigkeit des Sport überzeugen. Ein beliebter Spruch unter Spielern lautet: „Extremisten finden sich bei Paintballern genau so viele wie bei Bodenturnern, denn sie spiegeln die Gesellschaft wider. Da spielen Banker neben Azubis, Zivis neben Wehrdienstleistenden – ganz normale Leute eben.“Vom 30. März bis 1. April findet auf dem Gelände der Bitburger Sportschule auf dem Flugplatz das „Maxs Masters“ statt, eines der größten Paintball-Turniere in Europa. 60 Teams – darunter auch professionelle Mannschaften aus den USA – nehmen daran teil. Organisiert wird das Turnier vom deutsch-amerikanischen Paintball-Team „Eifel Blitz“ aus Bitburg.Weitere Infos im Internet: www.eifel-blitz.de und www.maxs-sports.de© Copyright 2002 Trierischer Volksfreund

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